Photovoltaik-Wirkungsgrad: Berechnung und Faktoren (2024)

Der Wirkungsgrad einer Solarzelle gibt an, wie viel der zur Verfügung stehenden Energie von der Photovoltaik Zelle, dem Modul oder der Anlage in Solarstrom umgewandelt wird. Der Wirkungsgrad ist bei den verschiedenen Solarzellen höchst unterschiedlich. Daher richtet sich auch der Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage nach der gewählten Modulart, wobei in den Wirkungsgrad der gesamten Anlage außerdem noch die Verluste durch Verkabelung und Wechselrichter einfließen.

Bestimmende Faktoren für den Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad der Photovoltaik Module beeinflusst den Wirkungsgrad der gesamten Photovoltaikanlage erheblich, aber auch der Wechselrichter hat entscheidenden Einfluss. Die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom ist immer mit Verlusten verbunden. Wenngleich dieser Verlust nur wenige Prozent beträgt, kann er während der Lebensdauer einer Photovoltaikanlage beträchtliche finanzielle Einbußen zur Folge haben.

Eine Anlage mit einer Nennleistung von fünf Kilowatt erzeugt unter deutschen Wetterbedingungen im Normalfall rund 5.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, in 25 Jahren also 125.000 Kilowattstunden. Vier Prozent Verlust am Wechselrichter entsprechen also 5.000 Kilowattstunden, was in etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch einer vierköpfigen Familie entspricht.

Relativ gering sind dagegen die in den elektrischen Leitungen auftretenden Verluste. Das gilt allerdings nur dann, wenn zwei wichtige Grundregeln beachtet werden. Erstens dürfen die vom Hersteller der PV-Anlage vorgegebenen Leitungsquerschnitte nicht unterschritten werden, weil zu dünne Kabel hohe Verluste verursachen. Zweitens sollte der Wechselrichter nah am Einspeisepunkt stehen, weil die Leitungsverluste auf der Wechselstromseite deutlich größer sind als auf der Gleichstromseite.

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Berechnung des Wirkungsgrades

Der Wirkungsgrad einer Solarzelle wird bestimmt durch die Division der Strahlungsenergie durch die abgegebene Energie. Dieser Quotient (dargestellt mit dem griechischen Zeichen eta) gibt in Prozent den Wirkungsgrad an. In der Photovoltaik werden zwar immer neue Rekorde im Wirkungsgrad von Solarzellen erreicht, meist handelt es sich dabei aber um im Labor erzielte Werte.

Bei den in Serie produzierten Solarzellen ergeben sich deutlich niedrigere Wirkungsgrade. Immer wird der Wirkungsgrad unter den Standard Test Conditions ermittelt: 1000 Watt Einstrahlung, 25 Grad Zelltemperatur und einer Air Mass von 1,5.

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von Marek L. aus Ludwigshafen

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Wirkungsgrade unterschiedlicher Modultypen im Vergleich

Photovoltaik-Wirkungsgrad: Berechnung und Faktoren (2)

Der Wirkungsgrad einer Solarzelle beschreibt, wie viel Prozent der auf die Zelle fallende Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird. Der Modulwirkungsgrad sagt aus, wie viel Strom das Modul umwandelt. Der Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage berücksichtigt zudem z. B. den Wirkungsgrad des Wechselrichters, der Kabel oder Verschmutzungen.

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Die beiden wichtigsten Modultypen sind nach wie vor Photovoltaik Module aus monokristallinem und polykristallinem Silizium. Die besten monokristallinen Zellen erreichen inzwischen Wirkungsgrade zwischen 16 und 22 Prozent, während polykristalline Solarmodule etwa 14 bis 20 Prozent erreichen. Den Vorteilen der monokristallinen Module stehen als Nachteil der hohe Energie- und Kostenaufwand für die Züchtung der benötigten großen Siliziumkristalle gegenüber.

Neben diesen zwei Modultypen werden mehrere Varianten so genannter Dünnschichtmodule angeboten. Die einfachste Form dieser Module nutzt dünne aufgedampfte Schichten aus amorphem Silizium. Diese Photovoltaik Module sind besonders einfach und preiswert herzustellen, weisen aber Wirkungsgrade von 10 bis 14 Prozent auf.

Es werden auch andere Materialien als Silizium zur Herstellung von Dünnschichtmodulen genutzt. Die so genannten CIGS-Module nutzen eine Kombination aus Kupfer, Indium, Gallium und Diselenid und erreichen in Massenherstellung heute einen Wirkungsgrad von über 15 Prozent. Im Labor wurden bereits Wirkungsgrade von über 22 Prozent erzielt.

Überblick

ZelltypWirkungsgrad
monokristallin16 - 22 %
polykristallin14 - 20 %
amorphes Silizium10 - 14 %
CIS-Zellen10 - 12 %
GaAS-Zellen20 - 25 %
Farbstoffzellen3 – 5 %

Der maximale Wirkungsgrad

Jede Substanz kann nur bestimmte Wellenlängen des Lichts verarbeiten, darüber hinaus ist auch für diesen Anteil des Spektrums keine vollständige Umwandlung der Lichtenergie in Strom möglich. Für monokristalline Siliziummodule ist der maximal erreichbare Wirkungsgrad dadurch auf 29 bis 33 Prozent beschränkt – der genaue Wert hängt von der Einstrahlungsintensität ab. Lange wurde dieser Wert ein wenig vereinfachend als maximal möglicher Wirkungsgrad von Solarmodulen bezeichnet.

Inzwischen ist diese vermeintliche Obergrenze durch so genannte Tandem-Solarzellen aber längst durchbrochen worden. Diese basieren auf einem einfachen Prinzip: Diejenigen Anteile des Lichtspektrums, die ein Material nicht umwandeln kann, passieren es ungehindert. Deswegen ist es möglich, einfach verschiedene Materialien für verschiedene Teile des Lichtspektrums übereinander zu stapeln. In der Praxis wurden so schon Wirkungsgrade von weit über 45 Prozent erzielt.

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Wirkungsgrad des Wechselrichters

Bis heute existiert keine eindeutige Definition des Wirkungsgrades eines Wechselrichters. Dies liegt daran, dass der tatsächliche Wirkungsgrad davon abhängt, welche Leistung auf der Gleichstromseite von den Modulen geliefert wird. In Tests wird der Wirkungsgrad daher für zahlreiche unterschiedliche Eingangsleistungen gemessen, die zwischen 5 und 100 Prozent der Maximalleistung liegen.

Aber selbst wenn Einigkeit über die Auswahl der Messpunkte besteht, herrscht noch Uneinigkeit darüber, wie die einzelnen Werte bei der Berechnung des durchschnittlichen Wirkungsgrads gewichtet werden sollen. Einerseits ist zu berücksichtigen, wie oft die jeweiligen Wetterverhältnisse mit der entsprechenden Einstrahlung auftreten. Deswegen wird beim so genannten europäischen Wirkungsgrad eine andere Gewichtung vorgenommen als beim kalifornischen Wirkungsgrad.

Andererseits ist aber auch zu berücksichtigen, dass sich prozentuale Verluste bei höherer Leistung in absoluten Zahlen stärker auswirken. Glücklicherweise differieren die einzelnen Berechnungsmethoden nicht zu stark, weswegen unabhängig von der konkreten Methode eine grobe Klassifizierung vorgenommen werden kann: Wirkungsgrade von über 97 Prozent sind sehr gut, weniger als 92 Prozent sind sehr schlecht.

Diese Werte beziehen sich auf die in Tests tatsächlich erreichten Wirkungsgrade und nicht auf die von den Herstellern angegebenen Höchstwirkungsgrade!

Fazit: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis entscheidet

Ein hoher Gesamtwirkungsgrad erfordert höhere Investitionen in die Photovoltaik Module und den Wechselrichter. Da eine Photovoltaikanlage keine ständigen Brennstoffkosten und keine Schadstoffemissionen verursacht, ist ein geringerer Wirkungsgrad vollkommen akzeptabel, solange die Kosten pro Kilowattstunde dadurch niedriger sind.

Photovoltaik-Wirkungsgrad: Berechnung und Faktoren (2024)

FAQs

Photovoltaik-Wirkungsgrad: Berechnung und Faktoren? ›

Die Formel zur Berechnung des Wirkungsgrades dividiert die maximale Leistung der Solarzelle durch das Produkt aus der Fläche der Solarzelle und der Einstrahlungsleistung des einfallenden Sonnenlichts. Das Ergebnis wird dann mit 100 multipliziert, um den Wirkungsgrad in Prozent auszudrücken.

Welche Faktoren beeinflussen die Effizienz von Solarzellen? ›

Faktoren, die den Wirkungsgrad von Solarzellen beeinflussen
  • Standort und Ausrichtung. Die geografische Lage und die Ausrichtung der Solarpanels spielen eine entscheidende Rolle. ...
  • Verschattung. ...
  • Temperatur. ...
  • Wartung und Sauberkeit. ...
  • Alter der Solarzellen.
Apr 18, 2024

Welche Faktoren beeinflussen die Leistung einer PV Anlage? ›

Wie viel Strom eine PV-Anlage pro Tag produziert, ist von verschiedenen Faktoren wie Standort, Einstrahlung, Neigung zur Sonne oder Effizienz der Module abhängig. Grundsätzlich sollten Sie pro kWp (ca. vier Solarmodule) mit einer Erzeugung von 1.000 kWh pro Jahr rechnen.

Was ist ein guter Wirkungsgrad bei PV Modulen? ›

Monokristalline Solarmodule erzielen mit Werten von 14 bis 22 % die besten Wirkungsgrade. Sie kommen vor allem bei kleineren Dachflächen zum Einsatz: Schon mit einer vergleichsweise geringen Modulfläche können hohe Erträge an Solarstrom erzielt werden.

Warum ist der Wirkungsgrad von Solarzellen so gering? ›

Wieso ist der Wirkungsgrad so gering? Vielleicht fragt ihr euch, wieso der Wirkungsgrad bei Solarzellen so gering ist. Das liegt daran, dass Lichtenergie nie vollständig in elektrische Leistung, sondern anteilig auch in Wärme umgewandelt wird.

Wie lautet die Formel für den Wirkungsgrad? ›

Der thermische Wirkungsgrad einer Gasturbine wird durch das Verhältnis der nutzbaren Arbeit zur zugeführten Wärmeenergie berechnet. Es gilt: Wirkungsgrad = Nutzenergie/Zugeführte Wärmeenergie. Die Nutzenergie ergibt sich aus der Verbrennungswärme abzüglich der Arbeit des Verdichters.

Wie berechnet man den Wirkungsgrad einer Solarzelle? ›

Die Leistung der Solarzelle bestimmt man, indem man die Messwerte für Strom und Spannung am Pmpp multipliziert. Der so berechnete Betrag wird durch die eingestrahlte Leistung geteilt, um den Wirkungsgrad der Zelle zu ermitteln.

Wann ist eine PV-Anlage am effektivsten? ›

Die optimale Ausrichtung einer Photovoltaikanlage ist nach Süden, da die Sonne in dieser Richtung mit der höchsten Intensität scheint. Bei einer Ausrichtung nach Süden trifft die Sonne im rechten Winkel auf die Solarzellen und kann so ihre maximale Leistung erbringen.

Warum bringt PV nicht volle Leistung? ›

Staub, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen können sich auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Schaltet der Wechselrichter zu spät ein oder zu früh ab, führt das zu Leistungseinbußen.

Wann produziert eine PV-Anlage den meisten Strom? ›

Photovoltaikanlagen erzeugen in den Mittagsstunden am meisten Strom, denn zur Mittagszeit steht die Sonne am höchsten am Himmel und das Sonnenlicht kann senkrecht auf die Modulfläche treffen. Aber auch zu anderen Tageszeiten wie etwa am Nachmittag oder späten Vormittag werden beachtliche Erträge erzielt.

Wie viel Watt haben die stärksten PV-Module? ›

Der chinesische Photovoltaik-Hersteller JA Solar stellte mit einem 810-Watt-Modell das bisher größte und leistungsstärkste Modul der Welt vor. Das als „Jumbo“ bezeichnete Solarmodul verfügt über ein vierfaches Layout mit 47 Zellen und Abmessungen von 2220 mal 1757 Millimetern.

Wie hoch sind Wechselrichter Verluste? ›

Wie viel elektrische Energie von der Quelle bis zum Ziel in Wärme umgewandelt wird, zeigt der Wirkungsgrad. Liegt er bei 80 Prozent, kommen 80 Prozent der ursprünglichen elektrischen Energie am Ziel an, 20 Prozent ist die sogenannte Verlustleistung.

Welche Module haben das beste Schwachlichtverhalten? ›

Am besten geeignet für Schwachlicht sind sogenannte Dünnschichtmodule. Sie haben ein besseres Schwachlichtverhalten als polykristalline oder monokristalline PV-Module und sorgen bei Wolken für mehr Solarstrom. Allerdings sind die Erträge bei wolkigen Verhältnissen natürlich geringer.

Was bringt ein Solarmodul im Schatten? ›

Die Solarzellen absorbieren die in der diffusen Strahlung enthaltenen Photonen und produzieren daraus Solarstrom. Allerdings ist die Leistung der PV-Anlage im Schatten um bis zu 90% schlechter als bei direkter Sonneneinstrahlung. Doch auch bei Teilverschattung lassen sich gute Erträge realisieren.

Wie viel Leistung verliert eine PV Anlage? ›

In der Regel liegt sie bei etwa 0,5 bis 1 Prozent pro Jahr. Da es sich um einen fortlaufenden Prozess handelt, wird hierbei auch von einer Langzeitdegradation gesprochen. Der tatsächliche Leistungsverlust einer Solaranlage kann über regelmäßige Wartungen kontrolliert werden.

Was bringt eine PV Anlage im Winter? ›

Im Winterhalbjahr (Oktober bis März) produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage durchschnittlich 23 Prozent ihres jährlichen Stromertrags, also ca. 2.300 kWh. Damit ist die Stromproduktion einer 10 kWp Photovoltaikanlage im Winter zwar geringer als im Sommer, aber dennoch lohnenswert (dazu gleich mehr).

Wann arbeitet eine PV Anlage am effektivsten? ›

Eine Photovoltaikanlage arbeitet am effektivsten, wenn die Sonne scheint. Und dies ist in der Regel der Fall zwischen 10 Uhr und 16 Uhr.

Wie viel Energie wird benötigt um eine Solarzelle herzustellen? ›

Der totale Aufwand für die Herstellung von Solarpanels samt des Zubehörs beläuft sich auf etwa 1300 kWh pro Quadratmeter.

Wie hat sich der Wirkungsgrad der Solarzellen seit 1954 verändert? ›

Seit der Entwicklung der ersten Photovoltaik-Module 1954 hat sich deren Wirkungsgrad drastisch gesteigert. Mit dem Modulwirkungsgrad wird angegeben, wie viel Prozent des Sonnenlichts in Strom umgewandelt werden können.

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